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Drei Fragen an… Cedric Hofmann

In unserer Kurzinterview-Reihe sprechen wir mit betroffenen Bayreuther*innen über die aktuelle Situation.
Heute mit Cedric Hofmann, Geschäftsführer des ZENTRUM.

Wie geht es dir?
Gesundheitlich geht es mir sehr gut, zum Glück! Auch meine Familie, meine Kollegen, Freunde und Bekannte sind bisher gut durch diese schwierige Zeit gekommen, was mich sehr freut und auch ein Stück weit beruhigt. Denn natürlich begleitet mich ständig die Sorge wie es bei uns im ZENTRUM weitergeht. Das zerrt schon ziemlich an den Nerven. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir es durch die Krise schaffen werden.

Was machst du gerade?
Aktuell arbeite ich den halben Tag ganz regulär im Büro (da sitze ich ja alleine), die restliche Zeit nutze ich, wie alle Kollegen hier, um den riesigen Berg an Überstunden abzubauen den wir alle vor uns her schieben. Wir nutzen diese Zeit des Stillstands aber auch um diejenigen Arbeiten durchzuführen, für die im normalen Betrieb nicht die Zeit ist. Das heißt wir renovieren etwas, sortieren aus, gestalten die Rahmenbedingungen für unsere Arbeitsabläufe neu, arbeiten viele alte Dinge auf. Alles, was wir ohne groß Geld in die Hand nehmen zu müssen eben jetzt machen können. Denn finanziell ist gerade nicht viel Spielraum, aber das kennen wir ja eigentlich nicht anders… Privat habe ich das Glück einen kleinen Garten an meiner Wohnung zu haben. Da gibt es immer etwas zu tun, sodass meiner Freundin und mir definitiv nicht die Decke auf den Kopf fällt.

Wie geht es weiter?
Das ist die Gretchenfrage, die alle in dieser Branche im Moment beschäftigen dürfte. Die einzige Antwort die man aktuell darauf geben kann: Keine Ahnung! Mittlerweile sieht es ja so aus, als würde frühestens im September der reguläre Betrieb wieder losgehen können. Alle Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme in der Zeit vor September sind mit der letzten Äußerung von Ministerpräsident Söder ja eher gestorben. Das würde für uns bedeuten, dass wir den Verlust aus der Betriebsschließung wohl über mehrere Jahre mitschleppen und langsam wieder abbauen müssten. Das wirft uns in unseren Vorhaben natürlich gewaltig zurück! Aber noch schlimmer als der finanzielle Schaden wiegt für uns diese fürchterliche Aussicht auf einen so langen Zeitraum ohne Veranstaltungen, ohne Kultur, ohne die Arbeit mit den Künstlern, Agenturen, Technikern, ohne die Besucher die glücklich und zufrieden nach der Veranstaltung noch ein Bierchen bei uns am Tresen trinken, eben ohne all das, wofür wir so viel Herzblut und Zeit in unsere Arbeit investieren. Hätte mir vor einem halben Jahr jemand so etwas prophezeit, ich hätte ihn für verrückt erklärt.

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